Haushalt
Küche

Der vielfältigste Wassereinsatz

Nirgendwo im Haushalt findet Wasser eine so zahlreiche Nutzung – als Lebensmittel, zum Kochen, zum Abwaschen, zum Reinigen.

So reinigt die Geschirrspülmaschine einwandfrei

Wenn der Geschirrspüler unsauber wäscht

Bei Problemen mit der Spülmaschine verhelfen oft kleine Handgriffe zu sauberem Geschirr.

Text: Simon Eppenberger

Arbeitet der Geschirrspüler mangelhaft? Bevor ein Experte gerufen wird: Kurzer Check, ob es Schmutz in den Sieben hat, das Regeneriersalz ausgegangen ist oder der Innenraum Ablagerungen aufweist. Letzteres kann auftreten, wenn mit tiefen Temperaturen gespült wird.
Lassen Sie die Maschine weiter so laufen - ergänzt mit einem 60-Grad-Spülgang pro Monat. Letzteres hilft auch gegen unangenehme Gerüche. Wichtig ist zudem, grössere und hartnäckige Essensreste vor dem Waschgang zu entfernen und genug Spülmittel zu verwenden.

Mit diesem Wasser schmecken Kaffee und Tee

Kalk im Tee? Nein, danke!

Wenn der Becher Kaffee oder die Tasse Tee morgens nicht richtig schmeckt, muss das nicht unbedingt an der Sorte liegen. Denn egal ob Robusta, Arabica oder Oolong – hartes Wasser zerstört die Aromen und macht die Heissgetränke fad.

Text: Helen Weiss

Die Türken haben es uns vorgemacht: Mit viel Liebe mahlen sie Kaffeebohnen zu Pulver, das sie in der Mokkakanne sorgfältig mit der richtigen Menge Wasser aufbrühen. Keine Frage, wer morgens im Zeitstress ist und sich vor der Arbeit noch rasch einen Kaffee hinter die Binde giessen möchte, würde bei einem türkischen Mokkabrauer auch ohne Koffein unweigerlich nervös. Doch einfach per Knopfdruck ein Tässchen zu füllen, scheint vor dem Umstand, dass in der Schweiz jedes Jahr pro Person 1093 Tassen Kaffee getrunken werden, doch gar lieblos.
Während Kaffeejunkies über Arabica und Robusta fachsimpeln und Teeliebhaberinnen für ein Kännchen «Pu-Erh-Tee» 125 Franken hinblättern, scheint dem Wasser kaum jemand Beachtung zu schenken. Und dies, obwohl sowohl Kaffee als auch Tee zu 98 Prozent daraus bestehen. Wasser ist ein exzellentes Lösungsmittel – durch das Aufbrühen verteilen sich die Aromastoffe darin und wir können sich durch die Nase und auf der Zunge wahrnehmen.

Kalk macht fad
Unser Leitungswasser ist zwar äusserst gesund, da es sauber und mit zahlreichen Mineralien wie Kalzium und Magnesium angereichert ist. Der Kalk macht es aber «hart» – und das kommt weder feinem Kaffeepulver noch zarten Teeblättern zugute. Kalkhaltiges Wasser schmeckt kalkig bis seifig und macht die Aromen zunichte, weil der basische pH-Wert die Fruchtnoten und feinen Säuren des Kaffees und Tees neutralisiert. Falls der fruchtige Arabica oder der vollmundige Rooibos nach gar nichts schmeckt, könnte es also durchaus an zu hartem Wasser liegen. Perfektes Kaffeewasser sollte einen pH-Wert von 7 und einen Härtegrad von 8 °d haben. Ist das Wasser aus der Leitung zu kalkhaltig, lohnt es sich allenfalls, ein Filtersystem anzuschaffen: Dieses tauscht kalkverursachende Ionen gegen Natriumionen aus; das Wasser wird also enthärtet. Natürlich kann man auch auf Mineralwasser zurückgreifen. Diese Variante ist allerdings auf Dauer recht kostspielig.

Nicht sauer werden, bitte!
Zwar macht hartes Wasser Kaffee und Tee fad, doch zu weich darf das Wasser zur Zubereitung auch nicht sein – zumindest wenn man Kaffee brüht. Weiches Wasser schmeckt zwar neutral und hinterlässt keine Ablagerungen an Geräten, betont dafür aber die Säuren im Kaffee, die aufgrund der Sorte – etwa Arabicas mit hohem Säureanteil oder einer zu hellen Röstung – entstehen können. Der schwarze Muntermacher wird dadurch zu säurebetont, kann entsprechend bitter schmecken und empfindlichen Menschen leicht auf den Magen schlagen.

Abgekochtes Wasser für schönere Eiswürfel

Von klaren Eiswürfeln über den Jungbrunnen für Gemüse bis hin zum Unkrautvernichter – kochendes Wasser kann nicht nur zur Zubereitung von Kaffee oder Tee genutzt werden, sondern ist auch anderweitig im Haushalt unverzichtbar.

Text: Helen Weiss

Wenn man «auch nur mit Wasser kocht», ist man sprichwörtlich nicht besser als die andern. Aber mit einigen Tricks kann man zumindest besser mit Wasser kochen als alle andern. Während man bei seinen Freunden zusieht, wie das Nudelwasser überkocht, hat man dieses Problem längst im Griff: Indem man einen hölzernen Kochlöffel quer zwischen Pfanne und Deckel legt, lässt sich eine physikalische Sperre bilden und man kann frohgemut im Sugo rühren, bis die Pasta al dente ist.
Mit kochendem Wasser lässt sich auch welkes Gemüse wieder auffrischen: Schlaffe Bohnen, schrumpelige Rüebli und knittrige Kohlrabi werden dazu rasch in siedendem Wasser blanchiert und dann kurz in Eiswasser gelegt – fertig ist der Frischekick und das Gemüse sieht aus wie eben geerntet.
Wer an der Cocktailparty auftrumpfen möchte, macht schon im Voraus Eiswürfel mit heissem Wasser: Dazu wird das Wasser zweimal zum Kochen gebracht und dazwischen abgekühlt. Füllt man es danach wie gewohnt in Eiswürfelfächer, entstehen klare und durchsichtige Eiswürfel. Denn das Kochen entfernt die Luftblasen aus dem Wasser, sodass sich die Wassermoleküle beim Gefrieren noch enger miteinander verbinden können.

Tschüss Günsel
Heisses Wasser kann zudem helfen, verstopfte Rohre wieder frei zu bekommen. Und wenn sich zwischen den Platten auf der Terrasse oder dem Vorplatz Giersch und Löwenzahn breitmachen, übergiesst man das unerwünschte Grün einfach mit kochendem Wasser und kann einen Tag später die welken Halme und Blätter ganz einfach aus den Fugen zupfen.

Beim Wasserkochen ist die Schweiz schneller als andere

Nicht überall in Europa kocht das Wasser gleich schnell. Die Schweiz liegt vorne - allerdings gibt es beim Kochen einen Haken.

Text: Simon Eppenberger

Die weit verbreitete Annahme, Wasser koche bei 100 Grad Celsius, ist vielerorts falsch. In der Schweiz ist das beispielsweise nirgends der Fall. Denn der Siedepunkt wird direkt vom herrschenden Luftdruck beeinflusst.
Dieser ist nur auf Meereshöhe so hoch, dass dort die 100-Grad-Regel gilt. Mit steigender Höhe sinkt der Druck in der Atmosphäre. Dadurch lastet auf dem Wasser weniger "Gewicht" und es wird bereits mit tieferen Temperaturen zu Dampf.

1 Grad pro 300 Meter
Die Faustregel für das Berechnen des Siedepunkts lautet: ein Grad weniger pro 300 Höhenmeter. In weiten Gebieten der Schweiz kocht das Wasser also bereits zwischen 98 und 99 Grad, während in weiten Teilen Europas 100 Grad nötig sind. Am tiefsten Punkt der Schweiz, dem Lago Maggiore auf 193 Meter über Meer, kocht das Wasser bei 99.26 Grad. Ganz anders sieht es auf dem höchsten Punkt, der Dufourspitze (4634 M.ü.M.) aus. Dort wird Wasser bereits bei rund 84,5 Grad zu Dampf. Und auf dem Mount Everest reichen dafür gerade einmal 70,5 Grad!

Unterschiedliche Kochzeiten
Das flüssige Wasser wird nie heisser als der örtliche Siedepunkt vorgibt. Ist dieser erreicht, verlieren die Wassermolekülen den Kontakt untereinander und entweichen als Dampf aus der Flüssigkeit. Das hat direkten Einfluss auf das Kochen in Höhenlagen.
Denn auch wenn das Wasser schneller heiss ist, bringt das keine Zeitersparnis beim Zubereiten von Essen - im Gegenteil. Wer beispielsweise in Arosa auf 1800 Meter Frühstückseier kocht, hat dafür nur 94 Grad heisses Wasser zur Verfügung und muss deshalb deutlich länger als fünf Minuten warten, bis die Eier fertig sind.
Dasselbe gilt auch für Pasta und alle anderen Gerichte, die man im kochenden Wasser zubereitet. Es lohnt sich also, Spaghetti und Co. vor dem Abschütten in den Bergen lieber einmal mehr zu probieren als im Flachland.

Wasser kochen in den Bergen

  • Je höher über Meer, desto schneller kocht Wasser
  • Pro 300 Höhenmeter sinkt der Siedepunkt um ein Grad
  • Beispielsweise auf 1200 M.ü.M. kocht Wasser bei 96 Grad
  • Je nach Höhenlage mehr Zeit für Eier, Pasta etc. einrechnen
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